Ein Film von Angela Schanelec
Griechenland im Sommer 1984, die Europawahlen stehen bevor. Kenneth, ein englischer Musiker und Theres, eine junge Deutsche, sind ein Paar. Sie singen auf der Straße, um sich ihre Ferien zu finanzieren. Als Kenneth die Nachricht erhält, dass seine Mutter verunglückt ist, reist er überstürzt nach Hause und lässt Theres zurück. In England hat seine Mutter durch den Unfall das Bewusstsein verloren. Verstört durch ihren ausweglos scheinenden Zustand taucht Kenneth noch im Herbst des gleichen Jahres in der westdeutschen Kleinstadt auf, in der Theres mit ihrer Mutter lebt. Er verbringt die Nacht mit ihr in einem Hotel. Theres erscheint ihm als Rettung, aber sie hält seinen Erwartungen nicht stand. Geschwächt und enttäuscht, fehlt ihm die Kraft, sie erneut zu gewinnen.
Theres bekommt neun Monate später einen Sohn. Sie überlässt das Kind ihrer Mutter und beginnt, wie geplant, zu studieren.
Vier Jahre später hat Kenneths Mutter ihr Bewusstsein nicht wiedererlangt. Kenneth hat sich in einen Zustand zunehmender Verwahrlosung geflüchtet. Als er nach längerer Abwesenheit wieder zuhause auftaucht, bittet ihn sein Vater, Morphium zu besorgen und die Mutter zu töten. Kenneth, überzeugt von der Ausweglosigkeit der Situation, gehorcht. Die Tat und der daraus folgende Tod der Mutter wird für ihn zum Auslöser, England endgültig den Rücken zukehren.
Zur gleichen Zeit beendet Theres ihr Studium, nimmt ihren Sohn zu sich und geht nach Berlin. Sie wird Lehrerin an einem altsprachlichen Gymnasium.
Berlin, heute. Ariane, eine 40jährige Fernsehschauspielerin und Mutter einer 10-jährigen Tochter, wird in eine Entzugsklinik eingeliefert. Die Krise und das Verlangen ihr Leben zu ändern, führt zu dem Versuch, sich von ihrem Mann, einem erfolgreichen Anthropologen, zu trennen. David liebt seine Frau. Aus Angst, ihr nicht anders helfen zu können, sucht er sich eine Wohnung. Sie liegt in einem neuen Appartementhaus am Hauptbahnhof. Wenn er aus dem Fenster schaut, sieht er einen Obdachlosen, der sich mit seiner Hündin an der Treppe zur U-Bahn niedergelassen hat. Es ist Kenneth, der nicht weiß, dass auch Theres mit ihrem mittlerweile erwachsenen Sohn in Berlin lebt.
»Man muss sich dem „Traumhaften Weg“ überlassen, oder man lässt es. Das ist kein Film für Leute, die in ihren Geschichten alles erklärt haben wollen. (…) Angela Schanelec macht Filme, die einem das Sehen, das Denken, das Fühlen, das Hören nicht abnehmen. Ihr neuester Film ist sogar noch radikaler als frühere Werke. Gerade deshalb ist er auch beglückend. „Der traumhafte Weg“ ist auf sehr sanfte Weise sehr radikal. Wer sich ihm überlässt, erlebt ihn wie einen Traum, der sich aus leise verrutschten Tagesresten entfaltet.« SPIEGEL ONLINE
»Ein Meisterwerk … Der traumhafte Weg ist ein fordernder Film, aber diese Herausforderung wird dem Thema gerecht: der schmerzhaften Dialektik zwischen dem universellen menschlichen Bedürfnis nach Verbindung und den unsichtbaren Kräften, die ihrer Erfüllung im Weg stehen. Mit äußerster Präzision inszeniert, hat Schanelecs rigorose, karge Ästhetik den Effekt, dass jede Abweichung, jeder Aufbruch – ein Musikstück, eine ungewöhnliche Kamerabewegung, eine einzelne Träne in der steinernen Fassade eines unbewegten Gesichts – die Dimensionen eines Erdbeben annimmt. Der sparsame Einsatz solcher Momente bewirkt einen Ausdruck von Empathie, der ebenso heftig wie unverstellt ist.« FILMMAKER MAGAZINE
»Ein wundervoll eigensinniger, elliptischer Film mit einem eigenen, trancehaften Rhythmus … Der traumhafte Weg trifft einen wie ein glorioser existentieller Faustschlag.« FOURTHREEFILM.COM
»Der traumhafte Weg ist mehr als nur der Titel dieses Films. Er ist sein Programm.« SRF KULTUR