von Ralph Loop
„Botticelli Inferno“ – die faszinierende Kino-Dokumentation wirft einen aufregenden neuen Blick auf die dunkle Seite des Genies
Der Renaissance-Meister Botticelli begeistert und fasziniert die Menschen bis heute. Seine Werke sind berühmt und locken hunderttausende Fans in Ausstellungen. Eines seiner Werke allerdings (vielleicht sogar das wichtigste überhaupt) war über Jahrhunderte verschollen – die „Mappa dell´ Inferno“, der Höllentrichter.
Die Originalzeichnung lag viele Jahrhunderte verschlossen in den Klimakammern des Vatikan. Für die Dokumentation „Botticelli Inferno“ haben sich die Klimatresore des Vatikan geöffnet. Die Autoren erzählen die atemberaubende Geschichte dieses Meisterwerks – spannend wie ein Thriller, tiefgründig und sehr emotional.
Botticelli, der florentinische Meister – bekannt für seine anmutigen Gemälde wie „Die Geburt der Venus“ oder „Primavera“ – hatte auch eine dunkle Seite. Er zeichnete die Hölle und brauchte dafür mehr als ein Jahrzehnt. Warum, was ist das Geheimnis hinter diesem Werk?
Der Film entführt seine Zuschauer in eine andere Welt: die Hölle, wie sie der italienische Dichterfürst Dante Alighieri beschrieben und Botticelli sie gezeichnet hat. Die Idee der Meister:
Wir kommen alle in die Hölle!
Was sagt uns dieses Bild voller Geheimnisse noch heute? Es berührt die Seelen und blickt auf die geheimen Seiten des Menschen. Wer „Botticelli Inferno“ sieht, reist selbst in sein Inneres und entdeckt das eigene Wesen, die eigenen dunklen Seiten.
Regisseur und Drehbuchautor Ralph Loop schuf einen Film, der diese Geheimnisse auf einer aufwändigen Reise an Originalschauplätzen entschlüsselt – und uns gleichzeitig den Menschen Botticelli und sein Werk näherbringt. Gedreht wurde im Sommer 2016 im Vatikan in Rom, Florenz, London, Berlin und Schottland.
Für die Dokumentation „Botticelli Inferno“ wurde die „Mappa dell´ Inferno“ in einem Hochleistungsscanner durchleuchtet. Dadurch werden Details sichtbar, die dem Auge bisher verborgen blieben. Botticelli hat Botschaften versteckt, die bisher nicht erkennbar waren. Alle Aufnahmen wurden mit Hochleistungskameras im 4K-Format gedreht. Auch dadurch werden für die Dokumentation völlig neue Perspektiven und Einsichten in die Bilder des Meisters möglich.