von Nahuel Lopez
Daniel Hope ist einer der vielfältigsten und bedeutendsten Geiger seiner Generation. Ein international umjubelter Star, der von Beijing über Berlin bis nach New York die großen Konzertbühnen bespielt. Seine Geschichte ist die einer einzigartigen Karriere. Es ist aber auch die Geschichte von Flucht und Vertreibung, von Heimatsuche und Identitätsfindung. Und letztlich die Geschichte eines großen Happy Ends.
Für Daniel Hope ist das Jahr 2016 ein Schlüsseljahr. Ein Jahr, indem sich berufliche und persönliche Kreise schließen. Als neuer Musik Direktor des Zürcher Kammerorchesters verbindet sich für den Geigenvirtuosen der persönliche Traum, einem renommierten Ensemble seine eigene musikalische Vision mitzugeben. Für den Menschen Daniel Hope ist das Jahr 2016 aber noch viel mehr. Mit dem Umzug nach Berlin, kehrt er zurück in das Land seiner Vorfahren. Daniel Hope wird 1973 in Südafrika geboren. Seine Mutter ist Tochter deutscher Exilanten mit jüdischen Wurzeln, die vor dem NS-Regime in letzter Minute flüchten und in Südafrika eine neue Heimat finden. Der Zweig seines Vaters ist irischer Abstammung. Als Kind erlebt Hope die Apartheid hautnah. Sein Vater ist ein kritischer intellektueller Verleger, der auch schwarze Autoren veröffentlicht und letztlich mit seiner Familie vor den politischen Repressalien aus Südafrika nach England emigrieren muss. Als Daniel Hope im Alter von nur vier Jahren in London auf den weltberühmten Geiger Yehudi Menuhin trifft, ist sein weiterer Lebensweg vorherbestimmt: Er möchte Geiger werden.
Dieses Spannungsfeld zwischen beruflichem und persönlichem Neuanfang im Jahr 2016 veranlasst Daniel Hope, sich mit der Frage zu befassen, was der Antrieb seines Schaffens, seines Wirkens und Handelns ist. Gerade vor dem Hintergrund des 100. Geburtstags Yehudi Menuhins, seines großen Mentors und väterlichen Freundes, startet Daniel Hope eine autobiografische Entdeckungsreise. Eine Reise also zu seinen eigenen Wurzeln. Eine Reise aber auch in die Welt des Exils. Der Dokumentarfilm erzählt dabei die Geschichte seines Lebens, spiegelt Gegenwart und Vergangenheit und hinterfragt die Getriebenheit und Rastlosigkeit hinter einer solchen Weltkarriere.
Pressestimmen:
„Dramaturgisch eingängig aufeinander aufgebaut fasziniert die exzellente Montage des Bild- und Tonmaterials. Genial verschränken Schnittfolgen die spannende Collage aus Konzertausschnitten, Orchesterproben mit dem Züricher Kammerorchester und Momentaufnahmen seiner Familie. Regisseur Nahuel Lopez (El Viaje – Ein Musikfilm mit Rodrigo Gonzalez), Sohn eines exilierten Chilenen, versteht es mit seiner lebendigen, facettenreichen biographischen Musikdoku über den angesehensten Violinisten der Moderne zu begeistern. Dabei muss der Zuschauer nicht unbedingt ein Klassik-Kenner sein. Der Schritt auf dem Weg die klassische Musik aus dem Elitären heraus in den Alltag der Menschen zu holen gelingt.“ Programmkino.de