Ein Film von Lilo Mangelsdorff
Im Norden von Nebraska, im Mittleren Westen der USA mit seinen dünn besiedelten weiten Landschaften, zwischen Prärien und grasenden Rindern liegt Monowi, ein Ort wie aus der Zeit gefallen. Auf den ersten Blick eine Geisterstadt, mit baufälligen Häusern, wilden Gärten und von der Natur zurückeroberten Ruinen.
Auf dem Ortsschild von Monowi steht eine 1. Das weist auf die einzige Einwohnerin hin: Elsie Eiler lebt hier. Mit über 8o Jahren immer noch rüstig, betreibt sie ihre „Monowi-Tavern“. Die Schankerlaubnis stellt sie sich selbst aus, denn sie ist gleichzeitig Bürgermeisterin und Sheriff des Ortes und unterhält eine öffentliche Bibliothek.
In ihrer Kneipe trifft sich die ländliche Bevölkerung, es ist ein Mikrokosmos des ‚good old America‘. Hier interessiert, was in der Gegend passiert, wie es Freunden und Bekannten geht, die große Politik und Washington sind fern. Das Filmmaterial wurde 2014-2015 aufgenommen, als ich im Frühjahr 2017, nach der Trump-Wahl, Elsie Eiler den Filmschnitt gezeigt habe, hatte sich hier nichts an den Gesprächen und der Stimmung geändert. ‚Politik ist etwas, mit dem wir leben müssen‘, sagt Elsie im Film und sie versucht, sich nicht darüber aufzuregen.
Elsie Eiler ist glücklich, hier in dieser, ihrer Stadt Monowi zu leben, hier ist sie aufgewachsen, es ist ihre Heimat und sie fühlt sich wohl unter ihren Gästen, manche kennt sie seit ihrer Jugend. In ihrer Monowi-Tavern, eine Art öffentliches Wohnzimmer der Farmer und Handwerker, serviert sie ihren Gästen humorvoll „The Coldest Beer in Town“ und „The Best Hamburgers“.
MONOWI, NEBRASKA ist eine visuelle Erkundung, eine filmisch-topographische Annäherung an Vergängliches, an Landflucht und Heimatgefühl . Es ist aber auch ein deutscher Blick auf U.S.amerikanische Verhältnisse. Hier in dieser dünn besiedelten weitläufigen Gegend haben die Menschen ein eigenes Verhältnis zu Raum und Zeit und einen engen, oft wortlosen Zusammenhalt untereinander.
Der Film fängt die Stimmung des Ortes im Sommer 2014/15 ein und zeigt einen ländlichen Mikrokosmos der Bewohner dieser Gegend hier im nördlichen Nebraska. Geprägt wird der Film durch seine Protagonistin Elsie Eiler, die an diesem Ort als einzige Einwohnerin lebt, die Geschichte des Ortes verkörpert und allein aber dennoch nie einsam ist in der Gesellschaft ihrer Gäste.