Deutschland 2023 / Dokumentarfilm / 102 Minuten / Regie: Fabiana Fragale, Kilian Kuhlendahl, Jens Mühlhoff / ab 12 Jahren
2018 besetzten Klimaaktivist*innen mit Leib und Seele den Hambacher Wald, der rasch zum Symbol des Widerstands gegen Politik und Wirtschaft wurde. Als die Polizei den Wald räumte, verunglückte ein junger Filmstudent tödlich: Steffen Meyn. Mit journalistischer Absicht hatte er die Protestaktion samt 360° Kamera begleitet – solidarisch, aber keinesfalls unkritisch! Aus seinen hinterlassenen Aufnahmen setzt sich dieser außergewöhnliche Dokumentarfilm zusammen. Er liefert nie gesehene Bilder und unmittelbare Einblicke in eine Protestbewegung, die um ihre Haltung und geeignete Mittel ringt. Wie weit kann und darf Aktivismus gehen? „Vergiss Meyn nicht“ stellt genau diese Frage, die angesichts blockierter Straßen und Razzien brennender denn je ist!
Wieso gefährden Menschen ihr Leben für politische Zwecke? Und wo trifft Utopie auf schmerzhafte Realität? Angetrieben von einer Faszination für Aktivismus und dem Glauben an eine bessere Gemeinschaft begibt sich der junge Filmstudent Steffen Meyn 2018 in den Hambacher Wald. Dort stellen sich Aktivist*innen der Rodung des Waldes durch den Konzern RWE entgegen. Rasch findet er durch seine offene, herzliche Art Anschluss in ihren Baumhäusern. Er begleitet die Protestaktion als Journalist mit seiner 360° Kamera und filmt die Räumungsversuche der Polizei live aus den Wipfeln. Bis es zur Tragödie kommt: Er stürzt in die Tiefe und verstirbt noch vor Ort. Seine Freund*innen haben aus Steffens hinterlassenen Aufnahmen diesen Dokumentarfilm geschaffen, der eine eindrucksvolle Studie von Aktivismus ist, bei dem der Einsatz des eigenen Körpers als letztes Mittel erscheint.
Filmpate Konstantin Wecker:
»Wir sollten an Menschen wie Steffen Meyn erinnern, die für ein besseres Leben für alle gestorben sind! Deshalb bin ich Filmpate von „Vergiss Meyn nicht“ geworden, einem Dokumentarfilm, der großartig und tief berührend ist.« Konstantin Wecker
Der Musiker, Schauspieler und Autor Konstantin Wecker unterstützt als Filmpate den Kinostart von „Vergiss Meyn nicht“. Bekannt wurde der in München geborene, bereits seit mehr als 50 Jahren im deutschsprachigen Raum aktive Konstantin Wecker mit erfolgreichen Songs wie „Willy“: Sein wohl bekanntestes Lied handelt von einem Mann, der sein Recht auf freie Meinung mit dem Leben bezahlte. Diese Parallele zum Dokumentarfilm „Vergiss Meyn nicht“ ist nicht die einzige: In vielerlei Hinsicht engagiert sich Wecker für den Kilmaschutz und für eine mitmenschliche, gleichberechtigte und herrschaftsfreie Gesellschaft. Mal streitbar, mal besinnlich, mal sanft, mal explosiv – aber immer leidenschaftlich. Vielen gilt er als eine Ikone des Widerstandes.