COCOTE O.m.U.

 

DOM/ARG/DEU/QAT 2017, Regie: Nelson Carlo de los Santos Arias | 106 Minuten

Alberto verdingt sich als Gärtner für eine reiche Familie in Santo Domingo, muss aber für die Beerdigung seines Vaters in sein Heimatdorf zurückkehren. Er ist Konvertit und hat sich jenem evangelikalen Protestantismus angeschlossen, der nicht nur in der Karibik derzeit viel Zulauf erhält. Deswegen ist es ihm zuwider an den synkretistischen Zeremonien teilzunehmen, auf die seine Familie besteht. Der Widerspruch zwischen Pflicht und Überzeugungen wird für ihn umso größer, als er erfährt, dass sein Vater getötet wurde und seine Angehörigen von ihm erwarten, den Mord zu rächen. Mit kraftvollen, disparaten Bildern und pulsierenden Soundscapes ist Cocote gleichzeitig Ausdruck der zum Zerreißen gespannten Gefühlslandschaft des Protagonisten und Porträt einer von Klassenkontrasten, von Fragen des Glaubens, der Tradition und Ehre geprägten Gesellschaft, die sich aus dem Strudel von Korruption und Gewalt nicht befreien kann.