von Alice Rohrwacher
„Glücklich wie Lazzaro‘ ist die Geschichte eines unscheinbaren Heiligen, der keine Wunder vollbringt, der keine besonderen Fähigkeiten oder magischen Kräfte besitzt, eine Geschichte ohne Special Effects. Ein Heiliger, der in dieser Welt lebt und von niemandem etwas Böses denkt, der immer an die Menschen glaubt. Eine Geschichte, die von der Möglichkeit des Gutseins erzählt, die die Menschen immer ignoriert haben und die dennoch immer wieder auftaucht, um sie in Frage zu stellen; wie etwas, was hätte sein können, aber was wir niemals wollten
Besser kann man es, finden wir, nicht ausdrücken: „Ein Filmwunder“, schrieb die spanische Tageszeitung El Mundo anlässlich der Weltpremiere auf dem Festival de Cannes, wo GLÜCKLICH WIE LAZZARO mit 15minütigen Standing Ovations gefeiert und mit der Palme für das beste Drehbuch ausgezeichnet wurde, „lyrisch und leuchtend, tragikomisch und zärtlich.“
Der Hollywood Reporter legte nach: „Italienisch bis ins Herz, ebenso zeitlos wie gegenwärtig“, der Guardian sprach von einem „magisch-realistischem Märechen, einem betörenden Traum von Film.“
Wir sind einfach nur glücklich wie Lazzaro, diesen Film ins Kino bringen zu dürfen, der auch nach Monaten intensiver Beschäftigung immer noch Überraschungen bereit hält: Ein erfrischender, beglückender Film, von der grandiosen Kamerafrau Hélène Louvart wunderbar leuchtend gefilmt auf Super-16-Filmmaterial, magisch, realistisch, relevant und fantastisch: Die Geschichte des jungen Landarbeiters Lazzaro, der so gut, hilfsbereit und arglos ist, dass er nicht in diese Welt zu gehören scheint. Als ihm Tancredi, der Sohn der skrupellosen Marchesa Alfonsina de Luna, aus einer Laune heraus die Freundschaft anbietet, verändert das Lazzaros Leben – und trägt ihn wundersam durch die Zeiten, wie ein Fragment der Vergangenheit in der modernen Welt.