von Rodrigo H. Vila
Das Porträt einer großen Musikerin und ein Kapitel lateinamerikanischer Politik: Vilas Film lässt Mercedes Sosas musikalisches Genie, ihre vielschichtige Persönlichkeit und ihre Rolle im Widerstand gegen das diktatorische Regime in Argentinien wieder aufleben. Sie gab einem Kontinent eine Stimme, als diktatorische Regimes das Volk stumm halten wollten. Mercedes Sosa begründete 1963 zusammen mit anderen jungen argentinischen Künstlern das Manifest des „Nuevo Cancionero“, des „Neuen Liedermachers“, das Teil der politischen Bewegung gegen die Diktaturen in Lateinamerika wurde. In den folgenden Jahren entwickelte sich die junge Folkloresängerin aus armen Verhältnissen zur weltbekannten „Stimme Lateinamerikas“, daneben war sie alleinerziehend und politisch exiliert. Vilas Film lässt mit Hilfe von Sosas Sohn und anhand von Interviews, Konzertmitschnitten und Archivmaterial eine große Musikerin und ein Kapitel lateinamerikanischer Politik wiederaufleben. (Samay Claro/DOK.fest München)
Der unaufdringlichen Inszenierung gelingt eine Balance zwischen spannendem Abriss der Musik- und Zeitgeschichte und bewegend-persönlicher Biografie (Filmdienst)