SANTA Y ANDRÉS O.m.U.

von Carlos Lechuga

 

1983 in einer ländlichen Region im Osten Kubas. Dort lebt der Schriftsteller Andrés in einem heruntergekommenen Haus. Als ein wichtiges internationales Forum in der Nähe des kleinen Ortes im Osten Kubas stattfindet, wird Santa, eine Bäuerin aus einem nahegelegenen landwirtschaftlichen Kollektiv beauftragt, den „konterrevolutionären“ Schriftsteller Andrés zu überwachen, damit er nicht, wie früher schon geschehen, Kontakt zu ausländischen Teilnehmern und Pressevertretern aufnehmen und Unruhe stiften kann. Dass er homosexuell ist, erschwert die Lage für ihn zusätzlich. Manchmal bekommt er Besuch von einem stummen Jungen aus dem Ort, den er Santa gegenüber als seinen Neffen ausgibt. Santa nimmt den Auftrag, Andrés zu bewachen, zunächst pflichtschuldig an und zieht mit einem Stuhl den Hügel zu seinem Haus hinauf. Auf ihm wird sie demonstrativ vor seiner Tür sitzen, während er mit dem Abspielen der immer gleichen Musik auf einem alten Kassettenrekorder sie zu zermürben versucht. Als Santa am dritten und letzten Tag ihrer Mission zum Haus des Schriftstellers kommt, findet sie ihn schwer verletzt vor und bringt ihn ins Krankenhaus. Obwohl ihre Aufgabe eigentlich erledigt ist, hilft sie ihm zu Hause und er erzählt ihr schließlich von den Schriftstellern und Freunden auf dem Foto in dem zerbrochenen Bilderrahmen, die nicht mehr leben oder das Land verlassen mussten. Santa beschenkt Andrés mit Kleidern und Rum, die sie auf dem Schwarzmarkt gegen ein paar Hühner getauscht hat, und begleitet ihn zum Strand. Am Abend gehen sie gemeinsam in die Bar des Dorfes. Dort sieht Andrés seinen stummen Freund in Begleitung eines alten Mannes. Santa trifft auf ihren früheren Mann, einen Lastwagenfahrer, der sie verlassen und den gemeinsamen Sohn mitgenommen hat. Am nächsten Tag stellt sich heraus, dass der Stumme schwere Anschuldigungen gegen Andrés erhoben hat, nachdem er wegen Diebstahls an seinem Begleiter festgenommen worden war. Er habe ein neues Buch geschrieben und in seinem Haus versteckt. Santa warnt Andrés, doch dann muss sie eine Strafmission zum Haus von Andrés zu begleiten. Als die Durchsuchung erfolglos bleibt, wird Santa aufgefordert, ihn zur Demütigung mit Eiern zu bewerfen. Unter Tränen verweigert sie die Kollaboration. Am nächsten Tag macht sie sich wieder auf den Weg den Hügel hinauf, doch Andrés ist nicht da. Sie findet ihn am Strand, während er auf ein Boot wartet. Sie entreißt ihm die Tasche, die er bei sich trägt, und fleht ihn an zu bleiben. Doch er bittet sie, ihm sein Buch zurückzugeben. Dann springt er ins Wasser und schwimmt zu dem wartenden Boot. Im letzten Bild sieht man Santa bei ihrer gewohnten Tätigkeit im Stall. Und dennoch ist nichts mehr, wie es war.