von Mirjam Leuze
Sind Wale Individuen mit der Fähigkeit zur Selbstwahrnehmung und Intelligenz? Janie Wray und Hermann Meuter sind fest davon überzeugt. Seit 15 Jahren dokumentieren die beiden Wal-Forscher das Verhalten von Orcas, Buckel- und Finnwalen an der Westküste Kanadas.
70 Meilen von ihren Forschungsstationen entfernt liegt die kleine Küstenstadt Kitimat. Hier wird eine gigantische Exportanlage für Flüssiggas(LNG) geplant. Auf Supertankern soll das Gas nach Asien exportiert werden. Was die Tankerroute für die Wale bedeuten wird, ist nicht absehbar.
Auch die Gitga’at First Nation, die in dem kleinen Ort Hartley Bay leben, haben sich nach einem zehnjährigen Kampf dem Druck von Industrie und Regierung gebeugt und zugestimmt, dass zukünftig Hunderte von Supertankern durch die Fjorde ihres Territoriums fahren werden.
In den Geschichten der First Nations, den ersten Bewohnern dieser Küste, wird das Meer als „Unterwasserkönigreich“ beschrieben. “Orca Chief“ wacht über die Bewohner des Meeres und weist respektlose Menschen in ihre Schranken. In einer animierten Sequenz, erzählt mit Bildern des Künstlers Roy Henry Vickers, macht die Geschichte von Orca-Chief klar, dass es in dieser Region auch um verschiedene Konzepte unserer Welt geht: Die industrielle Nutzbarmachung des Meeres versus dem Meer als Nahrungsquelle, das es langfristig zu erhalten gilt.
In ihrem Film wirft Regisseurin Mirjam Leuze die Frage auf, ob wir Menschen das Recht haben, die Welt ausschließlich nach unseren Bedürfnissen zu formen. Was wäre, wenn Selbstwahrnehmung, Mitgefühl und Denken nicht ausschließlich menschliche Fähigkeiten wären?
Nah dran an den beiden Walforschern Hermann Meuter und Janie Wray gibt der Film einen tiefen Einblick in ein einzigartiges Biotop.
Pressestimmen:
Wunderbare Bilder, intensives Naturerlebnis Kino-Zeit
Ganz großes Kino Münchner Merkur
In magischen Bildern, tastenden Dialogen und traumhaften Trickfilmsequenzen erzählt Leuze, was es bedeutet, im Einklang mit der Natur zu leben – und was verloren geht, wenn schnöde Profitgier regiert. Es ist kein lauter Kampagnenfilm, eher eine stille, staunende Meditation über die Wunder der Natur. art magazin
Passt perfekt in die Zeit, in der Schüler massenhaft für den Klimaschutz auf die Straße gehen
Münchner Abendzeitung
The Whale and the Raven ist kein kämpferischer Dokumentarfilm im Stile von Michael Moore, sondern eine stille, meditative Hymne darauf, im Einklang, im Respekt mit der Natur zu leben.
3sat/BR
Schon die ersten Sekunden des Films sind hypnotisch und ziehen uns in eine Atmosphäre, die mit Worten nicht zu beschreiben ist, schön, dass es Filme gibt, sind meine ersten Gedanken.
Filmpate Karsten Brensing