VARDA PAR AGNÈS O.m.U.

 

von Agnès Varda

Agnès Varda nimmt auf einer Theaterbühne Platz. Die gelernte Fotografin, Installations-Künstlerinund Wegbereiterin der Nouvelle Vague ist eine Institution des französischen Kinos und Kämpferin gegen alles Institutionelle im Denken. Sie gibt Einblicke in ihr Schaffen und illustriert, eher assoziativ als chronologisch, künstlerische Visionen und Ideen mit Ausschnitten aus ihrem Werk. Ihre lebendigen, anekdotenreichen und klugen Lektionen unterteilt sie in zwei Abschnitte: In ihren Ausführungen zur „analogen Zeit“ von 1954 bis 2000 steht die Regisseurin im Vordergrund. Eine junge Frau, die auszog, das Kino neu zu erfinden, und auch im Fiktionalen immer offen für den Zufall, für dokumentarische Momente ist, die mit jedem neuen Film auch ihren Erzählstil wechselt. Im zweiten Teil befasst sich Agnès Varda mit den Jahren von 2000 bis 2018 und zeigt, wie siedie digitale Technik nutzt, um in ihrer ganz eigenen Art auf die Welt zu blicken. Vor und hinter der Kamera erweist sich Agnès Varda als visuelle Geschichtenerzählerin fern von allen Konventionen und vorgegebenen Dramaturgien. Gemeinsam mit einigen Weggefährten nimmt sie die Zuschauer mit auf eine Reise durch unorthodoxe Bilderwelten. Noch im Februar 2019 präsentierte Agnès Varda im Alter von 90 Jahren VARDA PAR AGNÈS auf der Berlinale. Hier feierte der Film seine Weltpremiere im Wettbewerb außer Konkurrenz. Das Festival ehrte die „Großmutter der Nouvelle Vague“ mit dem Ehrenpreis, der Berlinale Kamera. Varda spürte hier möglicherweise schon Ihren nahenden Abschied, als sie sagte: „Ich muss mich darauf vorbereiten, Adieuzu sagen.“ Sie verstarb einen Monat später an Krebs.

„Agnès Vardas Dokumentarfilm VARDA PAR AGNÈS ist eine Liebeserklärung an das Leben.“ TAGESSPIEGEL „Varda inspiriert ihr Publikum und versprüht nicht nur ihre eigene Cinephilie, sondern erschafft Leidenschaft in jedem einzelnen Zuschauer –sowohl im Publikum, zu dem sie im Dokumentarfilm selbst spricht (ein Teil der Master Class ist ein aufgezeichneter Talk der Künstlerin vor Zuschauern), sondern auch im Publikum des Film selbst.“ KINO-ZEIT.dePresseinfo:Agnès Varda, geboren 1928, studierte Literatur, Kunstgeschichte und Philosophie. Sie plante zunächst Kunstrestauratorin zu werden, machte dann aber eine Ausbildung zur Fotografin. Im Anschluss bereiste sie als Fotoreporterin die Welt. 1954 gründete sie eine Filmproduktionsgesellschaft und drehte mit geringem Budget ihren ersten Spielfilm LA POINTE-COURTE.In den 50ern und 60ern wird sie zu einer wichtigen Protagonistinnen der Nouvelle Vague (Neue Welle), einer cineastische Schule, die sich an Vorbilder wieAlfred Hitchcock oder Jean Renoir orientierte und vom Regisseur forderte, sich an allen Schritten der Filmproduktion zu beteiligen und einen persönlichen Stil entwickeln.1967 war sie neben Jean-Luc Godard und anderen an der Dokumentation LOIN DU VIÊT-NAM(Fern von Vietnam) beteiligt. 1969 entstand LIONS LOVE, in dem unter anderem Andy Warhol und Jim Morrison zu sehen sind …Vardas filmisches Schaffen umfasst dutzende Dokumentar-, Spiel-und Kurzfilme und reicht über sieben Jahrzehnte. Im Laufe ihrer Kariere erhielt sie dutzende Preise und Ehrungen. Für ihr Lebenswerk wurde sie unter anderem mit dem Ehren-Oscar, dem Ehren-César, dem Ehren-Leoparden des Filmfestivals von Locarno, dem Europäischer Filmpreis und der Palme d’honneur des Festivals von Cannes ausgezeichnet.Auf der letztjährigen Berlinale (2/2019) wurde sie für ihr Schaffen mit der Berlinale Kamera geehrt und VARDA PAR AGNÈS außer Konkurrenz gezeigt. Wenig später, am 29. März2019, verstarb Agnès Varda in Paris. Sie wurde 90 Jahre alt.