von Simon Stadler, Catenia Lermer, Sven Methling
Das Leben in der der Kalahari hat sich für die „Buschmänner“, das Volk der Ju/’Hoansi, verändert: die Jagd ist ihnen verboten worden, Farmerzäune durchziehen die vormals endlose Trockensavanne. Die einstigen Nomaden sind nun notgedrungen seßhaft und abhängig von staatlicher Zuwendung und Tourismus. Doch da ist auch die Neugier auf die Welt außerhalb des Reservats. Und so machen sich einige Ju/’Hoansi auf die Reise durch die Welt der „Anderen“ in Namibia und in das „Land der Geister“, unser modernes, hochtechnisiertes Europa.
Der Film „Ghostland“ zeigt ausgehend von ihrem traditionellen Nomadenleben die unvermeidbare Verschmelzung in ihrer Heimat und auf ihren Reisen mit der „modernen Welt“. Wir nehmen ihre Position zwischen den Welten ein und erreichen so einen letzten Blick auf die vom verschwinden bedrohten Ju/’Hoansi, sowie auf uns selbst und die Welt in der wir leben.
„Seinen Charme gewinnt der Film nicht zuletzt aus den eingestreuten Interviews, die Einblick darin geben, wie die Stammesbewohner über diese fremde Welt denken. Und die uns dabei oft auf humoristische Weise den Spiegel vorhalten. Ghostland wurde 2016 mit dem Hessischen Filmpreis für die beste Dokumentation ausgezeichnet.“ (Lichter Filmfest)
„Denn eine Dokumentation, die nicht gescriptet ist, die nicht einem schon vor den Dreharbeiten feststehendem Muster folgt, die nur Bilder sucht, um eine These zu untermalen, sondern offen und mit Neugier an ein Thema herangeht, das ist heutzutage etwas all zu seltenes.“ (programmkino.de)