Weltweite Screenings – 100 Kinos erinnern Bruno Schulz
75. Jahrestag seiner Ermordung
ein Film von
Benjamin Geissler
nach einer Idee von Christian Geissler
„
… Poesie – das sind Kurzschlüsse des Sinns zwischen den Worten. …”
Bruno Schulz, der weltweit hochgeachtete polnisch-jüdische Schriftsteller (in 39 Sprachen übersetzt) und Maler hat unter dem Schrecken der deutschen Besatzung 1941/42 in der galizischen Stadt Drohobycz, um sein Leben zu retten, in der von dem Wiener SS-Führer Felix Landau okkupierten
Villa Wandfresken für dessen Kinder gemalt.
Am 19. November 1942 ist Bruno Schulz von der SS erschossen worden.
Diese Wandbilder sind nach dem Ende des II. Weltkriegs trotz intensiver Suche nicht wieder gefunden worden.
Am 9. Februar 2001, hat das Filmteam des Dokumentarfilmers Benjamin Geissler die lange verschollenen geglaubten Bilder wiederentdeckt.
Im Mai 2001 wurden Fragmente dieser Wandmalereien von Mitarbeitern der Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem in einer geheimen Aktion aus den Wänden der Villa herausgetrennt und illegal nach Israel ausgeführt. Das Vorgehen Yad Vashem’s führte zu einer weltweiten Kontroverse.
„
Bilder finden” dokumentiert filmisch minutiös, die Suche, das Finden und das Verschwinden der
Wandmalereien des Bruno Schulz. Dabei erzählt der Film auch die Geschichte einer der umstrittensten
Museums- Akquisitionen der letzten Jahre. Yad Vashem beansprucht das moralische Recht die Arbeiten zu „sichern”. Ukrainische und polnische Offizielle sprechen von einem Verbrechen. Aber was sagen jüdischeMenschen aus Drohobycz in der Ukraine und in Israel dazu…„
Bilder finden” gibt dem Zuschauer die Möglichkeit, dem Regisseur in ein genau durchkomponiertes Mosaik ausveröffentlichten und unveröffentlichten Zeugnissen über Bruno Schulz und seine letzten Tage zu folgen. Dabei ist ein Film entstanden, der auf poetisch eindringliche Weise zeigt, wie bewegend und schmerzhaft präsent auch heute noch der Holocaust nachwirkt.
Die Suche nach den Fresken, ihre Entdeckung und eine Zeit nach dem „Raub” ist von Benjamin Geissler filmischminutiös aufgezeichnet worden.
Bruno Schulz wurde 1892 in Drohobycz, einer kleinen Stadt in der österreich-ungarischen Provinz Galizien, geboren. Er dachte und schrieb in polnisch und lehnte alle Angebote Drohobycz zu verlassen ab, weil er spürte, das er an einem anderen Ort nicht kreativ sein konnte. Gelegen an den nordöstlichen Ausläufern der Karpaten im Ost-Galizischen Erdölgebiet, war Drohobycz eines der wichtigsten Zentren der jüdischen Kultur in Osteuropa vor dem II. Weltkrieg. Sowohl ökonomisch als auch kulturell geprägt von starken Gegensätzen. Während der deutschen Besatzung wurden die meisten Juden in dem Vernichtungslager Bełżec und im Wald von Bronica ermordet.„Bilder finden” stellt uns Überlebende des Holocaust vor, die Schulz persönlich kannten und verbindet dieheutige Welt mit den poetischen und furchtbaren Visionen im Werk von Bruno Schulz.