PEPE MUJICA – Der Präsident O.m.U.

 

von Heidi Specogna

 

 

„Wenn ich mich beschreiben sollte, würde ich sagen: Ich bin ein Erdklumpen mit Füßen.“ Pepe Mujica

Portrait über das bewegte Leben von Pepe Mujica – ehemaliger Guerillero, Blumenbauer und heute Präsident von Uruguay.

Pepe Mujica ist als „der ärmste Präsident der Welt“ ein Begriff geworden. Der ehemalige Guerillero und Blumenzüchter gilt als eine der charismatischsten politischen Persönlichkeiten Lateinamerikas. Sein bescheidener Lebensstil und sein unkonventionelles Auftreten im politischen Protokoll machen ihn glaubhaft für jung und alt – nicht nur, weil er mit 10% seines Präsidentengehalts auskommt und den Rest an Projekte und NGOs spendet. Seine politischen Visionen erregen weltweites Aufsehen, zuletzt die spektakuläre Regulierung des Marihuanamarktes.

Die Biographie Pepe Mujicas ist abenteuerlich: Gründungsmitglied der Stadtguerilla „Movimiento de Liberación Nacional Tupamaros“ in den siebziger Jahren, Widerstand gegen die repressive Diktatur des Militärs,Verhaftung, anschließend 14 Jahre meist Einzelhaft in den berüchtigten Foltergefängnissen der Diktatur – zweimal konnte er fliehen, wurde aber wieder gefasst. 1985 Freilassung im Zuge der Amnestie nach dem Ende der Militärdiktatur, Bewirtschaftung eines kleinen Bauernhofs gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Lucía Topolansky, Fortsetzung des politischen Engagements in der aus den Tupamaros hervorgegangenen Partei Movimiento de Participación Popular als Abgeordneter. Von 2005 bis 2008 ist Pepe Mujica Landwirtschaftsminsiter, 2009 wird er als Kandidat des Linksbündnisses Frente Amplio zum Präsidenten Uruguays gewählt. Bei den Präsidentschaftswahlen 2014 tritt er verfassungskonform nicht mehr an, bleibt der Politik aber als streitbarer Senator erhalten – sein Nachfolger Tabaré Vázquez, der am 1. März 2015 vereidigt wird, gehört ebenfalls dem Frente Amplio an-

Die Filmemacherin Heidi Specogna und der Kameramann Rainer Hoffmann haben den heute 80jährigen Pepe Mujica über viele Jahre immer wieder besucht und sein bewegtes Leben mit der Kamera begleitet. 1997 entstand ihr Film „Tupamaros“, der sich auf die Zeit in der Guerilla, die Gefängnisjahre und die Rückkehr ins Leben konzentriert. Ihr neuer Film „Pepe Mujica“ ist das bewegende, Mut machende Porträt eines außergewöhnlichen Menschen, der mit seinem ganzen Leben, seiner Haltung und seinen Visionen vor allem eines zeigt: Dass es auch anders geht.

Pressestimmen:

„José Alberto Mujica, genannt „Pepe“, ist nicht nur bescheiden und volksnah, sondern auch ein außergewöhnlich willensstarker Mensch. Anders hätte er vermutlich weder die vielen Jahre in Einzelhaft und die Folterungen durch das Militärregime in Uruguay überlebt noch die Kraft gehabt, im Alter von 75 Jahren Präsident seines krisengeschüttelten Landes zu werden. Uruguay gilt heute als eines der freiheitlichsten Länder der Welt: Legalisiert wurden Eheschließungen zwischen Gleichgeschlechtlichen ebenso wie Abtreibungen und der Genuss von Cannabis.

Lucia Topolansky, seit vielen Jahren seine Lebensgefährtin und ebenfalls Regierungsmitglied, kann in allem locker mithalten. Die beiden ergänzen sich perfekt zu einem Paar, das von einer tiefen Liebe ebenso geprägt wurde wie von den gemeinsamen politischen Zielen.

Hier ist der lebende Beweis dafür, dass Macht nicht unbedingt korrumpiert. Dieses Präsidentenpaar, das lediglich ein Zehntel seiner Einkünfte behält und den Rest an NGO’s spendet, verkörpert eine soziale und tolerante Politik, von der viele träumen, die aber kaum jemand für möglich hält. Ein Höhepunkt des Films ist Pepes Staatsbesuch in Berlin inklusive Treffen mit Angela Merkel. Und wenn es so ist, dass jedes Land die Politiker hat, die es verdient, dann wären allein schon diese Bilder ein Grund, nach Uruguay auszuwandern. Muss ein sehr schönes Land sein!“ PROGRAMMKINO.DE

„Ziemlich am Anfang sagt Pepe, er sei ein „Erdklumpen mit Füßen“. Und je länger der Film dauert, desto intensiver unterfüttern die Bilder die Interviews mit Substanz. Man muss nur in die Gesichter der Frauen sehen, an die sich der Präsident bei der Einweihung eines Wohnprojekts wendet – dann gewinnen seine Sätze eine ganz neue Tiefe. Kein Politikerporträt im üblichen Sinne – aber Pepe und seine Frau Lucía sind auch keine üblichen Politiker. Sondern zwei beeindruckende Persönlichkeiten, denen der Film erstaunlich nahe kommt.“ CINETASTIC

„Das Leben eines außergewöhnlichen Menschen, der neue Pfade beschritten hat … Ein bewegender Dokumentarfilm voller Hingabe und Wärme!„KINO.DE